Profi Messerschärfer für Rasierschärfe

Profi Messerschärfer: 10 Werkzeuge der Profis, um deine Messer auf Rasierschärfe zu schleifen

Fakt ist:

Egal wie scharf und poliert ein Messer ist - irgendwann wird es stumpf.

Und ist es erst einmal stumpf, hast du 2 Möglichkeiten:

Du kannst dir ein neues Messer kaufen - aber sich jedes Mal eine neue Klinge zu kaufen, wird mit der Zeit kostspielig, oder nicht?

Ich ziehe deshalb die zweite Möglichkeit vor:

Meine Messer schärfen.

Dazu brauchst du jedoch vernünftiges Werkzeug.

In diesem Artikel verrate ich dir:

  • 7 Messerschärfer der Profis, womit auch ein Anfänger (mit etwas Übung) seine Messer wieder so scharf wie am ersten Tag schleifen kann
  • 3 Wetzstähle, womit du deine Kochmesser durchgehend scharf halten kannst, sodass sie gar nicht erst stumpf werden
  • 2 Schnellschärfer, die extrem einfach zu bedienen sind und rasante Ergebnisse liefern
  • 7 weitere Messerschärfer, womit du sämtliche Klingen professionell, unterwegs oder auf die Schnell nutzen kannst - auch wenn du gerade üblichen Messerschärfer zur Hand hast

Legen wir los:

#1 Profi Messerschärfer: Japanischer Wasserstein aus natürlichem Vorkommen (Naturstein)

Shigeoshi Iwasaki - ein legendärer Schmied aus Japan - sagte:

“Klinge und Schärfstein müssen zusammenpassen wie Braut und Bräutigam.

Japanische Schleifsteine heißen auch “Wassersteine”.

Warum?

Vor dem Schleifen musst den Wasserstein ins Wasser einlegen (10-15 Minuten oder solange, bis keine Bläschen mehr aus dem Wasser steigen), damit der Stein sich mit Wasser vollsaugt und die winzigen Hohlräume mit Wasser gefüllt sind.

Während des Schleifens solltest du die Oberfläche immer wieder mit Wasser benetzen und darauf achten, dass die Oberfläche nicht austrocknet.

Merke:

Während des Schleifens bildet sich eine Art Schleifpaste. Diese solltest du nicht wegwischen - aber dazu kommen wir gleich.

Japanische Wassersteine gibt es in 2 Ausführungen:

  1. Naturschleifsteine
  1. Synthetische Schleifsteine 

Japanische Wassersteine aus Natursteinen sind dabei ein Luxusobjekt und werden aus der Honyama-Fundstätte beschaffen.

Die Natursteine sind weicher als synthetische Wassersteine und nutzen sich daher auch etwas schneller ab - das hat aber auch einen Vorteil:

Durch die schnellere Abnutzung der Oberfläche werden Schleifpartikel freigesetzt und wirken auf der Oberfläche wie eine Schleifpaste.

Diese Paste trägt erst das Material von der Klinge ab - deshalb solltest du deinen Wasserstein erst sauber machen, wenn du mit dem Schleifen fertig bist.

Ein weiterer Vorteil des weicheren Natursteins ist die harmonische Wechselwirkung mit japanischen, handgeschmiedeten Messern aus Kohlenstoffstählen (Messerstahl: das kleine Lexikon).

Japanische Wassersteine aus Naturstein haben die optimale Härte und Beschaffenheit, um die Qualität des “japanischen” Stahls voll zur Geltung zu bringen.

Gut zu wissen:

Je härter der Stahl deines Kochmessers ist, desto weicher sollte dein Schleifstein sein.

Für “weichere” Klingen solltest du härtere Schleifsteine benutzen.

Mehr dazu kannst du hier nachlesen:

Messer schärfen wie die Profis - mit wenig Aufwand, aber rattenscharfen Ergebnis

 

#2 Profi Messerschärfer: Japanischer Wasserstein aus synthetischer Herstellung

Japanische Wassersteine - sowohl Natursteine als auch synthetische - gibt es in allen möglichen Körnungen von 60 bis 10.000.

Was hat es mit der Körnung auf sich?

Wassersteine kannst du in folgenden Kategorien unterteilen:

Schruppstein: Sehr grobkörnige Steine (60 J bis etwa 500 J), die viel Material abtragen.

Wassersteine mit niedriger Körnung benutzt du für Reparaturen, Ausbrüche zu ebnen oder andere Korrekturen.

Schärfsteine: Niedrige bis mittlere Körnung (800 J bis 2000 J), die du benutzt, um eine stumpfe Klinge wieder scharfzumachen. Der Materialabtrag ist dabei nicht so hoch, sodass du kontrolliert Material abtragen kannst, um eine stumpfe Klinge in eine scharfe Klinge zu schleifen. Wenn du dir Klinge von vorne anschaust, würde es etwa so aussehen: U → V

Abziehstein: Hohe Körnung ab 3000 - 6000 J. Einen Abziehstein verwendest, um die Schneide nach dem Schärfen wieder glatt und eben zu machen, sodass dein Kochmesser das Schnittgut nicht “reißt”, sondern widerstandslos hindurch flutscht. Grat abziehen - daher der Name.

Polierstein: Poliersteine haben die höchste Körnung, ab 8000 J. Diese verwendest du, um deine Klingen zu polieren und zu honen, sodass ein Maximalgrad an Schärfe erreicht wird.

Zurück zu synthetischen Wassersteinen:

Synthetische Wassersteine enthalten oft Granulate aus Aluminiumoxid, Siliziumkarbid oder Chromoxid und sind durchgehend mit Schleifpartikeln durchsetzt.

Das macht die Schleifsteine härter als Natursteine, sodass sie einen geringen Verschleiß haben.

 

#3 Profi Messerschärfer: Diamant Schleifstein

Was ist das bisher härteste und bekannteste Material?

Es ist nicht der Dickschädel eines sturen, uneinsichtigen Kunden, sondern Diamant.

Deshalb gibt es auch diamantbeschichtete Schleifsteine, die mit Diamantgranulat beschichten werden - meistens auf Aluminium- oder Stahlblöcken.

Wie auch bei den Wassersteinen, gibt es Diamant Schleifsteine in niedrigen bis extra-feinen Körnungen (120 J bis 4000 J) zum Schruppen, Schärfen und Polieren.

Worauf musst du beim Schärfen mit einem Diamant Schleifstein achten?

Der Unterschied zwischen billigen Diamant-Steinen und hochwertigen Schleifsteinen ist fast so riesig wie die Schlucht des Grand Canyon.

Hochwertige Diamant Schleifsteine haben eine hohe Streuungsdichte und uniforme Diamantgranulate. Beides ist maßgebend für die Langlebigkeit des Schleifsteins.

Sprich: Je höher die Dichte und je gleichmäßige die Diamantkörnung, desto länger hast du was von deinem Schleifstein.

Billiganbieter dagegen haben eine geringe Streuungsdichte und die Diamantgranulate weisen unterschiedliche Korngrößen der Granulate aus.

Außerdem:

Die Bindung bzw die Trägersubstanz bei Billiganbietern ist in der Regel viel zu hart. Was bedeutet das?

Bei Billiganbietern nutzt sich die Diamantkörnung schnell ab und wird stumpf - bleibt aber wegen der harten Bindung im Gefüge, sodass der Schleifstein seine "Schärffunktion" mit der Zeit verliert.

Was machen hochwertige Diamant Schleifsteine anders?

Bei hochwertigen Herstellern ist die Bindung weicher, sodass abgenutzte Diamantkörner lösen. Wegen der hohen Streuungsdichte ermöglicht dies den darunterliegenden, noch scharfen Diamantkörnern die Materialabtrag.

Auf diese Weise entsteht eine Art “selbst schärfender" Effekt, der Diamant Schleifsteine.

Darüber hinaus kannst du Diamant Schleifsteine entweder trocken oder auch nass verwenden.

Beachte dabei, nicht zu viel Druck auf die Klinge auszuüben, da sonst die Körnung herausbrechen kann.

 

#4 Profi Messerschärfer: Belgischer Brocken

Der belgische Brocken gehört zu den beliebtesten Schleifsteinen der Welt.

Dieser Stein wird in einer kleinen Region im belgischen Ardennen Gebirge abgebaut und kommt mit einer sehr feinen Körnung daher:

Zwischen 6.000 J und 10.000 J.

Wegen der feinen Körnung kannst du den Schleifstein nicht zum Schleifen, Schruppen oder für den Vorschliff verwenden.

Er dient mehr zum Abziehen und Polieren, um deine Kochmesser ein ganzes Stück näher zur Rasierklingenschärfe zu honen.

Was ist so besonders an dem Belgischen Brocken?

Dieser Schleifstein ist eine “Mischung” aus vulkanischer Asche, feinem Schiefer und einer Vielzahl von winzigen Granatkristallen mit einem Durchmesser zwischen 0,005 und 0,02 Millimetern.

Diese Granate zählen neben Diamanten zu den härtesten Steinen der Welt und tragen besonders gut und schnell Material von der Klinge ab - schonen aber gleichzeitig die Klinge.

Lass mich erklären:

Während des Schleifens lösen sich die winzigen und feinen Granatkristalle aus dem Muttergestein und bilden in Kombination mit Wasser eine Schleifpaste.

Dabei tragen die Granate in der Schleifpaste nur winzige Späne des Stahls ab, da die Kristalle winzig und dabei auch abgerundet sind. Auf diese Weise entstehen - anders als bei Diamant Schleifsteinen oder Wassersteinen - keine Kratzer oder Risse im Stahl, sondern eine feine und einzigartige Politur.

Das Schärfergebnis ist weltweit einzigartig und macht den Belgische Brocken zu einem der beliebtesten Schleifsteine auf dem Markt.

Gut zu wissen:

Es gibt den Belgischen Brocke in 2 Varianten: Cremefarbene Steine (ab 8.000 J) und blaue Schleifsteine (etwa 5.000 J - 6.000 J).

Der blaue Belgische Brocken ist dabei dichter und langlebiger als die cremefarbenen, beide haben aber ähnliche Abzieheigenschaften.

Den Belgischen Brocken solltest du - genau wie den japanischen Wasser Schleifstein - nur mit Wasser verwenden.

 

#5 Profi Messerschärfer: Arkansas Ölstein

Der Arkansas Ölstein ist ein feiner und sehr harter Schleifstein.

Durch seine hohe Härte wird er vorzugsweise zum Abziehen und Polieren verwendet.

Dabei ist der Ölstein aber auch spröde, sodass beim Schleifen eine schöne Schleifpaste entsteht.

Arkansas Ölsteine gibt es in verschiedenen Härten und Körnungen: 

  • Soft 400 - 600 J
  • Hard 800 - 1.000 J
  • Hard Black 2.000 - 3.000 J
  • Surgical 4.000 - 6.000 J
  • Translucent 6.000 - 10.000 J

Auch interessant:

Früher wurde der Arkansas Ölstein von den Ureinwohnern Amerikas verwendet, die sich daraus ihre Pfeil- und Speerspitzen formten.

Den Arkansas Ölstein kannst du entweder mit Petroleum oder nicht harzendem Öl verwenden. Einige Ölsteine kannst du auch trocken oder mit Wasser verwenden. Beachte aber:

Hast du den Ölstein einmal mit Wasser getränkt, kannst du ihn nicht mehr mit Öl behandeln – und umgekehrt auch nicht.

Ich empfehle dir daher, den Ölstein nur mit Petroleum oder Öl zu verwenden.

Nach dem Schleifen solltest du Arkansas Ölstein – so wie alle anderen Schleifstein – aber auch reinigen, damit die Poren nicht verstopfen.

Dazu kommen wir aber gleich.

Vorher schauen wir uns noch den Keramik Schleifstein an:

 

#6 Profi Messerschärfer: Keramik Schleifstein

Keramik Schleifsteine werden in der Regel synthetisch hergestellt und bestehen aus Aluminiumoxid-Verbindungen.

Keramik Schleifsteine sind extrem hart und in unterschiedlichen Körnungen erhältlich – von grob bis fein ist alles dabei.

Oft werden Keramik Schleifsteine auch als Abrichtblock verwendet, um japanische Wasser Schleifsteine, Ölsteine oder Belgische Brocken abzurichten.

Und wie du deine Schleifsteine richtig reinigen, pflegen und abrichten kannst, schauen wir uns jetzt im Detail an:

 

#7 Profi Messerschärfer: Der Abrichtstein

Abrichtsteine gibt es in den zahlreichsten Varianten, Größen und Materialien.

Doch sie alle haben nur einen Zweck:

Deine Schleifsteine wieder plan und eben zu machen, denn:

Mit der Zeit verformt sich die Oberfläche des Schleifsteins und "verfälscht" das Schärfergebnis beim Schleifen.

Deshalb solltest du deine Schleifsteine regelmäßig abrichten, pflegen und auch reinigen.

 

Japanische Wassersteine

Japnische Wassersteine oder den Belgischen Brocken kannst du am einfachsten mit Schleifpapier abrichten und wieder plan machen

 Dazu befestigt du das Schleifpapier auf einem glatten und ebenen Untergrund.

Befeuchte das Schleifpapier mit Wasser und “schleife” den Schleifstein, bis er wieder eben ist.

Du kannst die Oberfläche mit einem Bleistift bekritzeln und solange an dem Schleifstein schleifen, bis der Bleistift vollständig entfernt ist.

Beachte:

Für Schleifsteine bis 1.000er Körnung benutzt du eine 100er Schleifpapier-Körnung.

Für Schleifsteine ab einer Körnung von 1.000 J nimmst du ein Schleifpapier mit 220er Körnung.

 

Arkansas Ölstein

Den Arkansas Ölstein kannst du auf die gleiche Weise mit einem Schleifpapier abrichten.

Das Schleifpapier behandelst du aber nicht mit Wasser, sondern vorzugsweise mit Petroleum.

Nach dem Abrichten tränkst du den Ölstein wieder mit Öl. Wenn der Ölstein verklebt oder die Poren verstopft sind, kannst du den Ölstein mit Petroleum einfach wieder sauber wischen.

Die Poren bekommst du wieder mit einer Zahnbürste frei.

 

Diamant Schleifstein

Diamant Schleifsteine solltest du direkt nach dem Schärfen mit Wasser abspülen und trocken wischen.

So bildet sich gar nicht erst ein Schleiffilm auf der Oberfläche, der die Diamantbeschichtung verstopft.

Für trockene Schleifrückstände kannst du aber auch einfaches Radiergummi verwenden und – wie bei einem Bleistift – die Fläche einfach wegradieren.

Hin und wieder solltest du den Diamant Schleifstein aber auch pflegen.

Dazu verwendest du eine weiche Bürste (zum Beispiel mit Nylonborsten) und schrubbst den Schleifstein mit etwas Scheuerpulver oder -milch.

Den Diamant Schleifstein sowie alle anderen Schleifsteine solltest du trocken lagern – sonst bildet sich Schimmel drumherum (diese Tatsache habe ich leider an meinen eigenen Schleifsteinen festgestellt, wobei mein Lederriemen und die Halterung aus Holz verschimmelt sind).

 

#8 Profi Messerschärfer: Klassischer Wetzstahl aus hoch gehärtetem Stahl

Der Wetzstahl ist für ein Messer genau so wichtig, wie eine Zahnbürste für deine Zähne:

Die Zahnbürste benutzt du täglich, um deine Zähne zu pflegen und sauber zu halten - den Wetzstahl kannst du auch täglich verwenden, um deine Messer scharf zu halten.

In der Regel bestehen Wetzstähle aus hoch gehärtetem Stahl (60 - 70 HRC). Bei einigen wird die Oberfläche zusätzlich verchromt, sodass sie noch einen Batzen härter sind.

In jedem Fall ist ein hochwertiger Wetzstahl härter als dein Kochmesser - sonst kann es passieren, dass die Klinge in den Wetzstahl schneidet:

Statt scharf zu werden, sumpft dein Messer noch weiter ab.

Wie funktioniert ein Wetzstahl?

Wenn ein Messer stumpf wird, dann verbiegt sich die Schneide im Micro-Bereich, sodass ein Grat entsteht. Mit dem Wetzstahl biegst du diesen Grat wieder ins Lot, sodass die Schneide wieder spitz zuläuft. Hier habe ich eine Anleitung für dich, wie du deine Messer schärfen kannst wie die Profis - ohne viel Tram-Tram.

Mit dem Wetzstahl solltest du außerdem nur europäische Messer schärfen - oder nur Messer bis 58/59 HRC, da dieser Stahl noch weich genug ist, um den Grat wieder auszurichten.

Japanische Messer ab 60 HRC sind für ein Wetzstahl zu hart und würden den Schärfstab nur zerkratzen - die Klinge würde dabei ebenfalls beschädigt werden.

Mehr zu HRC: Rockwell Härte - "Endlich hab ich's verstanden!"

Mit einem klassischen Wetzstahl kannst du deine Messer nicht schleifen.

Es gibt aber Ausnahmen:

 

#9 Profi Messerschärfer: Keramik Wetzstab

Ein keramischer Schleifstab besteht aus einem Granulat aus Aluminumoxid und ist um einiges härter als Wetzstahl.

Der Keramik Wetzstab verbiegt die Messerschneide im Micorbereich - trägt dabei aber etwas Material ab.

So werden die Messer beim Wetzten auch minimal geschliffen, sodass kleinere Schäden oder Micro-Ausbrüche an der Klinge repariert werden.

Der große Vorteil dabei ist, dass kleinere Schäden oder Ausbrüche in der Klinge repariert werden.

Keramik Wetzstäbe gibt es von sehr teuer bis sehr günstig.

Günstige Schelifstäbe aus Keramik sind meistens sehr schmal und schlechter verarbeitet als hochwertige Keramikstäbe.

Ich empfehle dir, die Finger davon zu lassen - genau so wie von billigen Keramikmessern.

Was solltest du noch beachten?

Beim Schärfen mit dem Keramikstab (und allen anderen Schärfstäben) bewegst du das Kochmesser gegen die Schneide - und das möglichst sanft, ohne viel Druck.

Den Schärfstab kannst du dabei senkrecht auf den Tisch abstellen und dein Messer im Wechseln links und rechts hinunter gleiten lassen.

 

#10 Profi Messerschärfer: Diamant Wetzstahl

Der Diamantstab ist der krönende Abschluss der Wetzstähle:

  • Er ist härter als der Keramikstab oder Wetzstahl - du kannst damit also deine Messer schleifen
  • Zum Wetzen "zwischendurch" ist der Diamantstab eher ungeeignet, weil er viel Material abträgt
  • Mit dem Diamantstab erziehlst du sehr schnelle Ergebnisse beim schärfen und kannst ein stumpfes Messer ruck-zuck wieder scharf schleifen

Doch der Diamantstab hat auch seine Nachteile:

Die Diamantkörnchen können schnell aus dem Stab herausbrechen oder sich abnutzen. Dadurch verliert der Stab seine schleifende Funktion und ist praktisch unbrauchbar.

Außerdem eignet sich der Stab nicht für Anfänger.

Warum?

Anfänger unterschätzen den hohen Materialabtrag. Bei einer falschen Bewegung, sei es zu fest drücken, ein zu steiler Winkel oder einfach mangelnde Aufmerksamkeit, kann die Klinge beschädigt werden und den Schneidewinkel "kaputt machen".

In diesem Fall kann die Klinge nur am Schleifstein repariert werden.

Wie du einen Wetzstahl richtig verwendest, zeige ich dir hier:

Messer schärfen wie ein Profi - mit wenig Aufwand und einem rattenscharfen Ergebnis

 

2 Schnellschärfer, die einfach zu bedienen sind und schnelle Ergebnisse liefern

#1 Messerschärfer: Klassicher Durchziehschärfer

klassischen Messerschärfer kennt vermutlich jeder:

Sie sind einfach zu bedienen und liefern schnelle Ergebnisse.

Wer aber so einen Messerschärfer zu Hause hat, dem fällt schnell etwas auf. Das Messer ist zwar in wenigen Sekunden scharf - doch es wird verdächtig schnell wieder stumpf.

Woran liegt das?

Durchziehschärfer schärfen das Messer mit Rädchen aus Keramik oder Stahl. Doch sie arbeiten oft unpräzise und können die Schneide beschädigen.

Dadurch entstehen kleinere Ausbuchtungen und die grade Schneide wird mit der Zeit „wellenförmig“ und erinnert eher an eine Säge im Miniformat.

Wenn du diese Ausbuchtungen nicht wegschleifst, werden diese durch den Messerschärfer nur verstärkt. Die Folge ist eine unbrauchbare Klinge, die immer weiter abstumpft.

Das heißt:

Messerschärfer sind wie ein Arzt, der nicht die Krankheit behandelt, sondern nur die Symptome:

Es wird mit der Zeit nicht besser, sondern schlimmer.

 

#2 Messerschärfer:  Elektrische Messerschärfer

Was ist der Unterschied zwischen einem manuellen und einem elektrischen Messerschärfer?

Elektrische Messerschärfer sind in der Regel einfach besser.

Sie sind optimiert für den Küchenalltag:

Je nach Modell, gibt es Messerschärfer mit verschiedenen Schleifstufen - Vom Grobschliff bis zum Feinschliff.

Das bedeutet also, dass du deine Küchenmesser sowohl schleifen, als auch wetzen kannst. Bei einem stumpfen Messer nimmst du die grobe Schleifstufe, die Material abträgt und tastest dich immer weiter bis zu feinsten Schule durch.

Unsere Empfehlung: Küchenscharf Santoku Messer

Und wenn du deine Messer scharf halten willst, dann ziehst du deine Messer durch die feine Schleifstufe und hältst die Messerschneide im Lot.

Elektrische Messerschärfer haben einen vorgegeben Schleifwinkel, der für europäische Küchenmesser ausgerichtet ist.

Du kannst den Messerschärfer also nur für beidseitig geschliffene Klingen verwenden - also nicht für japanische Messer geeignet.

 

7 Weitere Messerschärfer, die du kennen solltest, um deine Messer auch zwischendurch zu schärfen

#1 Lederriemen/ Abziehleder/ Streichriemen

Streichriemen sind das japanische Pendant zu deutschem Wetzstahl:

Sie funktionieren auf eine ähnliche Weise und halten japanische Messer scharf, indem sie die den Grat wieder herrichten.

Sie sind aber schonender, weicher und damit besser geeignet für japanische Klingen, da diese deutlich härter und anfälliger für Brüche sind.

Lohnt sich ein Abziehleder?

Für die meisten Küchenmesser aus Solingen ist es eher ungeeignet, weil der Stahl zu weich ist.

Wenn du aber Damastmesser oder japanische Küchenmesser zu Hause hast, dann solltest du dir das Abziehleder zulegen.

So kannst du deine Lieblingsmesser scharf halten und musst nicht jedes Mal den Schleifstein zücken, wenn die Klinge ein Teil ihrer Schärfe eingebüßt hat.

 

#2 Elektrische Schleifmaschine

Die Schleifmaschine ist ein echtes Profiwerkzeug.

In der Regel werden sie von Schleifereien benutzt, um Messern in wenigen Sekunden den perfekten Schliff zu verpassen. Im privaten Haushalt findest du sie eher selten.

Mit einer elektrischen Schleifmaschine kriegst du jede Klinge wieder scharf - japanische Klingen, europäische Messer, Damastmesser, Scheren und wer hat, auchSchwerter.

Lohnt sich eine Schleifmaschine?

Ich sag es mal so ...

Mein Vater hat bei sich in der Garage 2 Stück davon stehen:

Eine Trocken-Schleifmaschine und eine Nass-Schleifmaschine.

Als ich vor einiger Zeit meine Eltern besuchte und mit meinen eigenen Schleifsteinen ihre Messer schärfen wollte, konnte ich mit der Schnelligkeit einfach nicht mithalten.

Und das Endergebnis der Schleifmaschine war bei ordentlich gekrümmten Schneiden (zum Beispiel beim Fleischmesser meines Vaters) auch deutlich schärfer.

 

#3 Antike Schleifmaschine

Ich gebe zu:

Das ist nur etwas für echte Messerfetischisten, die sowohl die Zeit und Liebe haben, mit so einem Brocken ihre Lieblingsmesser zu schleifen.

Wenn du aber nicht nur ein Sammler bist, sondern auch Spaß am basteln hast und gerade ein Herausforderung suchst, dann kannst du dir so ein Ding auch selber basteln.

Dazu brauchst du nur:

  • Einen Schleifstein (oder mehrere in verschiedenen Körnungen)
  • Einen dicken Holzbalken
  • Mindestens 9 kleinere Holzbalken für Füße, Armatur und Griff
  • Ein paar Schrauben oder Nägel

Und schon kannst du loslegen und deine eigene Schleifmaschine bauen.

 

#4 Selbstschärfender Messerblock

Ja, die gibt es auch:

"Selbstschärfende" Messerblöcke ...

Die Idee ist simpel:

Jedesmal wenn du dein gutes Messer im Messerblock verstaust, schärfst du sie automatisch. Es funktioniert auf ähnliche Weise wie manuelle Messerschärfer, sind aber eher unpraktisch und nicht ganz durchdacht.

Warum?

Erstens kannst du dein Messer nicht schleifen.

Zweitens müsstest du das Messer mehrere Male durch die Schleifrädchen ziehen, um es zu schärfen. Stell es dir so vor, als würdest du in der Küche stehen und deinem Messerblock mehrere Stiche verpassen.

Außerdem kannst du mit dem Bock nur die Messer "schärfen", die zusammen mit dem Messerblock im Set verfügbar sind.

Wenn du es also ernst meinst mit deinen Messern, dann kannst du auf so etwas verzichten.

 

#5 Tassenunterseite

Was machst du, wenn du mit einem stumpfen Messer eine Tomate schneiden willst - aber keinen einzigen Messerschärfer zu Hause hast?

Du hast 2 Möglichkeiten:

Du kannst die Tomate in einem Stück essen.

Oder du kannst die Unterseite einer Tasse oder eines Tellers benutzen.

Die Unterseite funktioniert wie ein Wetzstahl, der die Klinge deines Messers wieder zurecht biegt.

Dabei ziehst du dein Messer gegen die Schneide und entlang der Messerklinge an der Unterseite der Tasse entlang. Zuerst die eine Seite, danach die andere Seite.

Die Tasse ist eine wirkungsvolle, schnelle Notlösung. Doch auf Dauer solltest du dir vernünftige Messerschärfer zulegen.

 

#6 Schleif- und Schärfsysteme

Schleifsysteme gibt es in den verschiedensten Variationen und Arten.

Doch die meisten sehen aus wie auf dem Bild: 

  • du hast eine Basis
  • Schleifstäbe in verschiedenen Körnungen
  • mehrere Einbuchtungen in unterschiedlichen Winkeln, worin du die Schleifstäbe befestigen kannst

Solche Schleifsystem eignen sich sehr gut für Schleif-Anfänger, die zwar ihre Messer selbst schleifen wollen, sich aber noch nicht an einen Schleifstein heran trauen.

Du kannst verschiedene Winkel einstellen und unterschiedliche Körnungen für den Vorschliff und den Hauptschliff verwenden.

Danach ziehst du deine Messer einfach von oben nach unten im vorgegebenen Winkel entlang und hältst dabei dein Messer gerade. Wenn du keine zittrigen Hände hast, kannst du leicht den eingestellten Schleifwinkel einhalten.

Solche Systeme sind für Anfänger gut geeignet, jedoch extrem teuer für den Anfänger, verglichen mit anderen Messerschärfern.

Deshalb empfehle ich dir, gleich mit einem Schleifstein zu schleifen und dir einen Wetzstahl zuzulegen, mit dem du deine Messer regelmäßig scharf hältst.

 

#7 Schleifpapier

Dein Messer kannst du auch mit einem Schleifpapier schärfen.

Dabei musst du darauf achten, einen stabilen und ebenen Untergrund zu haben, damit sich das Material von Klinge gleichmäßig abträgt.

Du solltest außerdem hochwertiges Schleifpapier nutzen, da diese in der Regel keine Grobkörner haben, die dein Messer schnell zerkratzen können.

Achte außerdem auf die Körnung:

Für recht stumpfe Klingen empfehle ich 100er bis 300er Körnung.

Für das Abziehen kannst du Körnungen ab 600 benutzen.

Außerdem sollte das Schleifpapier wasserfest sein, damit es beim Schleifen nicht reißt.

 

Wenn du scharfe Messer liebst, dann wird dich das auch interessieren:

Jetzt kennst du die verschiedenen Messerschärfer der Profis - und Hobbybastler.

Und du weißt auch, wie das ein und andere Werkzeug funktioniert.

Wenn dir das aber nicht gereicht hat, dann schau mal hier vorbei:

Hier habe ich eine umfassende Anleitung, wie du deine Messer extrem scharf schleifen kannst - in 5 einfachen Schritten.  

Aber Messer schärfen ist nicht alles.

Du solltest deine Klingen auch ordentlich pflegen.

Und das heißt:

Richtig sauber machen.

Hier zeige ich dir, wie man hochwertige Küchenmesser reinigen kann - schonend und schnell.

Und wenn du dein Know-How erweitern möchtest, habe ich hier auch was passendes für dich:

Welche Messerstähle gibt es? Alles, was du Messerstahl wissen solltest, um nicht zu einem billigen Stahl zu greifen.

 

Hast du noch Fragen?

Wenn du dich mehr über hochwertige Messer informieren möchtest, dann empfehle ich dir unseren Beitrag dazu:

Küchenmesser Solingen: Wirklich alles, was du über hochwertige Messer wissen solltest.

Eine Sache solltest du wissen:

Du brauchst nicht gleich den teuersten Messerblock mit den meisten Messern kaufen.

Eigentlich brauchst du nur 3 Messer in deiner Küche.

Willst du wissen, welche das sind?

Das verrate ich dir hier:

Warum du kein Messerset aus 18 Messern in deiner Küche brauchst

 

Und für mehr Inspiration kannst du dich durch unsere ultimativen Listen durchklicken:

1) Die 55 besten Food Blogs in Deutschland und ihre Lieblingsrezepte [2023]

2) Top 10: Die besten Bücher über gesunde Ernährung, die du 2023 lesen solltest

3) Die 30 wichtigsten Messerarten in der Küche und wofür du sie brauchst [Das Messer-Lexikon]

4) 50 Sterneköche und ihre Messer: Welche Messer empfehlen Profiköche?

5) 21 Schneidetechniken, die dich zum Profikoch machen - garantiert !

 

Viel Spaß beim Schnibbeln,

Dein Alex

 

PS:

Ich bin noch nicht fertig ...

Ein Nugget gebe ich dir noch aus meiner Schatzkiste:

HRC Härte: Endlich den Härtegrad nach Rockwell verstehen und das richtige Küchenmesser finden.

Und da wir gerade bei Nuggets sind...

Hier ist ein aktueller Bericht über das Huusk Messer: Fake oder echt? Die GANZE Wahrheit

Außerdem zeige ich dir hier, wie du deine alten Messer entsorgen kannst - der No-Bullshit-Guide

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