Küchenmesser sind das Herzstück eines jeden Kochs.
Bei einem Rezept kannst du improvisieren.
Einen Kochtopf kannst du ersetzen und eine Pfanne durch eine andere austauschen.
Beim Messer sieht das aber etwas anders aus:
Einige meiner Freunde nehmen ihre Messer mit in den Urlaub oder wenn sie für längere Zeit verreisen.
Denn:
Ein gutes, hochwertiges Küchenmesser ist unersetzbar, denkst du nicht auch?
Ich für meinen Teil habe das früher nie wirklich verstanden - bis ich selbst mit einem echt scharfen Messer geschnibbelt habe.
Aber was ist ein gutes Küchenmesser?
Bei einem guten Küchenmesser kommt es im Grunde nur auf diese 3 Eigenschaften an:
Es muss scharf sein
Es muss lange scharf bleiben
Es muss sich leicht nachschärfen lassen
Wenn ein Messer diese 3 Kriterien erfüllt, hast du ein gutes Küchenmesser mit dem du lange Freude haben wirst.
Darüber hinaus gibt es aber noch einige Eigenschaften, die für die Qualität eines Küchenmesser essentiell sind.
Dazu gehört:
Aus welchem Stahl ist das Messer geschmiedet?
Wurde das Messer geschmiedet, gestanzt oder billig in Massen produziert?
Aus welchem Material ist der Griff?
Wie breit ist die Klinge und in welchem Winkel wurde das Messer geschliffen?
Und da kommen noch weitere Kriterien hinzu – du bist aber nicht hier, um von einem Theorie-Meteor erschlagen zu werden, oder?
Nehmen wir deshalb das Ganze Schritt für Schritt auseinander:
Teil 1: Wo kannst du ein Küchenmesser kaufen?
Seit es das Internet gibt, kannst du Messer überall kaufen:
Bei amazon, alibaba, temu, etsy, otto, billiger.de, karls-online-shop, billiger-geht-immer, geizhals-spreisvergleich und sogar in einem Kiosk.
In fast jedem "alles und nichts" Krimskrams Store kannst du heute ein Messer kaufen – ob es ein gutes Exemplar ist, ist eine andere Frage.
Es ist wie mit Gucci oder Prada Handtaschen, die dir auf Märkten in Touristengebieten für einen Superpreis angeboten werden – neben Paprika, Tomaten, Äpfeln, Birnen, Erdbeeren, Mangos, Bananen und iPhones für 120 €.
Und genau so wie die schicken Prada Handtaschen sehen diese Küchenmesser auf den ersten Blick gut aus - doch bereits nach einigen Tagen kannst du sie als billige Fälschung entlarven und weg schmeißen.
Solche Websiten solltest du meiden.
Frage:
Wie entlarvst du billige Messer im Onlinehandel – oder auch vor Ort – wenn du kein Experte bist?
Kaufe deine Messer nicht hier:
#1 Websites mit dem günstigsten Angebot (4 Messer zum Preis von 1 / 70% off)
Ich mache es kurz und schmerzlos:
Ein hochwertiges Küchenmesser kriegst du nicht für ein Paar Euroni.
Auch nicht für einen Fuffi.
Dafür musst du schon einen Hunni und mehr in die Hand nehmen – wenn du ein Kochmesser haben möchtest.
Und solche Messer für die Küche findest du nicht bei Tante Emma.
Achte bei solchen Tante Emma Shops auf folgendes:
- Generische Produktbeschreibung – die Beschreibung klingt wie eine Rohversion von ChatGPT.
- Lückenhafte Beschreibung – kein HRC Angabe, keine Stahlangabe, kein Gewicht, kein Schleifwinkel und so weiter (bei Massenware sind solche Angaben selten enthalten)
- Produktbilder, die offensichtlich mit Photoshop bearbeitet wurden
- Kein Impressum – oder ein „verdächtiges“ Impressum mit Geschäftsstelle in Dubai
- Märchenhafte Angebote – 70% Wintersale, 70% Frühlingsangebot, 70% Sommersale, 70% Herbstspecial
Wenn du solche Messer kaufst, dann kann Folgendes passieren:
„Danke für diesen gut recherchierten Bericht. Ja, ich bin voll drauf reingefallen, es klang alles zu gut, da habe ich gleich vier bestellt, mehr kann “man” ja garnicht sparen. Aber der Hammer kommt jetzt! Ich bekomme jeden Tag 20-30 Werbemails und das Abbestellen funktioniert nicht.“ – ein Kommentar von Jürgen unter meinem Investigativ-Bericht über das Huusk Japan
Hier ist der Link zum Artikel: Huusk Japan – die GANZE Wahrheit
#2 ALDI, LIDL und co.
Vor einiger Zeit sagte eine Bekannte:
„Jetzt habe ich mir bei ALDI ein Messer für 3 Euro gekauft.
In einem Jahr schmeiße ich es weg und kaufe mir noch ein Messer bei ALDI für 3 Euro.
Sag mal, wozu brauche ich dein 150€ Messer?“
Gute Frage – nicht leicht zu beantworten.
Aber ich probiere es:
Brauchst du das neueste iPhone 15 für 1.000+ Piepen?
Nein.
Gestern hat mir Amazon ein No-Name Smartphone für schlappe Hundert Euro vorgeschlagen, über 300 Rezensionen und eine Gesamtwertung von 4,8 von 5.
Top Angebot.
Damit kannst du telefonieren, Fotos machen, Candy Crush suchten und deine eigene Farm bei Farmville aufbauen.
Gleiches Ergebnis wie beim iPhone – nur für 1000 Euro weniger, oder?
Nein.
Nach einem Jahr merkst du:
Das Smartphone zieht nicht mehr.
Es hängt, es ist langsam, die Fotos sind unscharf, viele Apps werden nicht unterstützt, der Akku entlädt schnell, die Bluetooth Verbindung ist instabil, kein 5G und kein Air Drop.
Kurz:
Das Smartphone verliert schnell seine Schärfe.
Ein iPhone 11 dagegen kannst du auch heute noch sehr gut nutzen.
Was ich damit sagen will:
Bei einem ALDI, LIDL, IKEA, GALERIA, EDEKA, GLOBUS und allen anderen Supermarkt-Messern sparst du an der Kasse – musst dich aber jedes Mal wieder in der Schlange anstellen, häufiger das Messer schärfen, viele Tomaten zerquetschen und deutlich mehr Pflaster beim Kochen verwenden.
Mein Tipp:
Wer beim Werkzeug spart – der zahlt beim Endergebnis.
Wenn du hochwertige Küchenmesser kaufen willst, dann schau dich hier um:
1) Direkt beim Schmied oder Manufaktur vor Ort
Wenn du in Solingen lebst, findest du praktisch an jeder Ecke einen Fachladen, der gute Messer für die Küche verkauft.
Das ist auch der beste Ort, wenn du ein Messer kaufen willst – und das sage ich dir, obwohl wir nur einen Onlineshop betreiben.
- Du kannst dich vom Fachpersonal umfänglich beraten lassen
- Du kannst verschiedene Küchenmesser nach Lust und Laune testen
- Du kannst jeder Zeit wieder kommen, wenn du Fragen hast oder wenn dein Messer stumpf geworden ist
Der Schmied oder Fachmann vor Ort läuft dir nicht davon und besitzt das notwendige Know-How, um für dich das beste Küchenmesser zu finden, das alle deine Bedürfnisse erfüllt und dich zufrieden stellt.
Hast du einen solchen Laden in deiner Nähe?
Dann spring ins Auto und unterstütze den lokalen Händler, statt dein Geld in Onlineshops zu stecken.
Außer du findest nicht, was du gesucht hat – dann komm wieder und hol dir dieses Kochmesser.
Wenn du noch unschlüssig bist, dann lies weiter:
2) Beim Onlineshop deines Vertrauens
Viele Schmiede und Fachgeschäfte haben ihre Reichweite online vergrößert.
So musst du also nicht 30km hin und zurück fahren, um das passende Küchenmesser zu finden.
Oder du findest einen seriösen Onlinehändler, dem du vertrauen kannst.
Achtung, schamlose Werbung für unseren Online-Shop: Hier lernst du das Küchenscharf Team kennen.
Hier sind einige Kriterien, auf die du dabei achten solltest:
-
Der Onlineshop zeigt sein Gesicht. Wer sein Gesicht zeigt, macht sich verwundbar und wird nicht riskieren, dass sein Name durch schlechten Service oder einem Plagiat beschmutzt wird.
-
Der Onlineshop ist ein Fachhandel für EINEN Bereich und kein Tante Emma Krimskrams-Laden, der alles mögliche verkauft, was nicht miteinander verwandt ist. Ein Beispiel: Ein Messershop kann auch Schneidebretter, Messerschärfer, Küchenscheren oder Messerhalter verkaufen – aber keine Matratzen, Kopfkissen, Schreibwaren, Bücher, Notizhefte und so weiter.
- Im Shop kannst du nicht nur Produkte kaufen, sondern dich auch vollständig informieren. In diesem Fall bietet der Shop dir einen guten Service oder verschiedene Ratgeber, die deine Fragen beantworten.
Und außerdem werden seriöse Onlineshops mit Gütesiegel oder einem Käuferschutz-Banner ausgezeichnet.
Die bekanntesten sind unter anderem:
- Trusted Shops
- Trustpilot
- und Yelp
Übrigens:
Es ist kein Zufall, dass all diese Dinge auf unseren Shop zutreffen.
Teil 2: Welche Küchenmesser brauchst du wirklich - und welche nicht?
Wikipedia sagt:
Es gibt über 100 verschiedene Messerarten.
Viele davon habe ich noch nie gesehen.
Die meisten davon sind eher eine Spielerei und ihr Geld nicht wert.
Andere dagegen sind spezifische Nischenmesser, die das Leben einiger Menschen enorm vereinfachen: zum Beispiel das Pilzmesser, das Austernmesser oder das Konditormesser.
Welche Messer es für die Küche gibt, zeige ich dir hier:
Die 30 wichtigsten Messerarten für die Küche – und wofür du sie brauchst
Aber natürlich brauchst du nicht jedes einzelne von ihnen.
In den meisten Haushalten tummeln sich zwischen 5 und 10 Messern – und etliche Klingenleichen, die in der Schublade modern.
Doch die Regel besagt:
Es wird immer nur das Lieblingsmesser gezückt; nicht nur bei Straßenschlägereien – halte dich deshalb von dubiosen Gegenden fern…
Jedenfalls:
Es gibt 3 Messer, die jeder in seinem Messerblock haben sollte:
#1 Das Kochmesser
Das Kochmesser ist der Küchenchef.
Es ist das wichtigste Messer in der Küche und für Köche so unverzichtbar wie der Fußballschuh für einen Profifußballer - ohne geht nichts.
Damit kannst du die verschiedensten Schneidetechniken meistern, leckere Gerichte zubereiten und beinahe alles schnibbeln, was auf's Schneidebrett kommt.
Aber es gibt auch einige Ausnahmen, für die ein anderes Küchenmesser der bessere Kandidat ist:
#2 Das Brotmesser
Wo das Kochmesser sich geschlagen gibt, zückst du das Brotmesser.
Das Brotmesser nimmst du aber nicht nur für frisches Brot oder kleine Brötchen.
Nutze es für alles, was eine Schale oder eine Kruste hat - außer Baumstämme.
Doch manchmal gibt es Lebensmittel, die eine feines Händchen abverlangen, für die sowohl das Brotmesser als auch das Kochmesser zu wuchtig sind.
In solchen Fällen willst du auf das folgende Messer nicht verzichten:
#3 Das Spickmesser
Das Spickmesser, Officemesser oder Gemüsemesser ist eine Miniversion des großen Kochmessers.
Ein solches Spickmesser brauchst du immer, wenn du kleines Gemüse schnibbeln oder schälen willst, wenn du schnell was schneiden musst und immer dann, wenn das wuchtige 20cm Kochmesser zu groß, zu lang oder zu grob ist.
Die meisten Spickmesser sind zwischen 9 und 12cm lang.
Das war's auch schon.
Mit diesen 3 Messern meisterst du den Küchenalltag und überwältigst jede Schnibbelaufgabe und beherrschst alle Schneidetechniken.
Natürlich gibt es auch Ausnahmen.
Für spezielle Arbeiten gibt es auch spezielle Messer.
Zum Beispiel das Filetieren.
Das kriegst du mit einem Kochmesser hin – doch ein echter Profi hat für so etwas immer ein Filetiermesser in seiner Messertasche.
Doch sowohl Sterneköche als auch Hobbyköche stellen sich immer wieder diese eine Frage:
Teil 3: Welches Küchenmesser passt zu mir am besten?
Keine leichte Frage.
Warum?
Wann immer du dich für ein Küchenmesser entscheidest, musst du einen Kompromiss eingehen.
Heißt:
Willst du ein unglaublich scharfes Messer haben, das auch lange scharf bleibt? Dann sind japanische Messer ideal dafür. Sie sind mit über 60 HRC übertrieben hart und können rattenscharf ausgeschliffen werden – dafür sind sie empfindlicher und unflexibel.
Willst du ein flexibles Messer, entscheidest du dich für ein Messer aus Solingen.
Sie haben einen weicheren Stahl und verzeihen Fehler - sind aber nicht so scharf wie ein japanisches Messer.
Aber schauen wir uns den Unterschied zwischen europäischen und japanischen Messern genauer an:
Japanische Messer für die Küche
Japanische Messer sind unglaublich scharf und haben einen härteren Stahl als europäische Messer.
Sie werden oft au japanischem Hightech-Stahl lasergeschnitten, der auf eine Rockwell Härte von bis zu 68 HRC gehärtet wird.
Diese überlegene Schärfe erlaubt dem Schmied, die Schneide dünner als Papier zu schleifen, sodass japanische Messer oft schärfer als alle anderen Messer auf der Welt sind.
Durch die hohe Härte sind japanische Messer jedoch auch mächtig anfällig für Ausbrüche und brauchen einen achtsamen Umgang.
Außerdem solltest du damit nur auf Holzbrettern schneiden – alle anderen Schneideunterlagen wie Glas, Marmor, Keramik, Stein, Plastik, Kunststoff können deine Schneide nach nur einer Berührung abstumpfen.
Japanische Messer werden oft nur von Profis benutzt.
Warum?
Durch den einseitigen Schliff, der ungleichmäßigen Griffform und dem besonders harten Stahl ist es für die Meisten eine krasse Umstellung vom deutschen Messer zu einem japanischen.
Der einseitige Schliff ist besonders für Profis ein Vorteil, weil sie dadurch viel saubere und präzise Schnitte ausführen können.
Ein japanisches Messer musst du seltener schleifen, weil der harte Stahl länger scharf bleibt - auch bei einem sehr dünnen Schliff, wenn du damit ordentlich arbeitest.
Außerdem sind japanische Messer sehr viel leichter als europäische Messer, sodass du länger am Stück mit ihnen schnibbeln kannst, ohne dass dein Arm ermüdet oder dein Handgelenk krampft.
Ein signifikanter Unterschied zu europäischen Messern ist die japanische Klingenform.
Die meisten Messer haben eine Schneide, die so geradlinig wie ein Lineal sind. Der Grund dafür liegt in der Esskultur:
Lange Zeit war Fleisch essen verboten – übrig blieben nur Fische und Gemüse.
Das Gemüse wurde gehackt und der Fisch filetiert – für beide Zubereitungsarten eigneten sich am besten gerade Schneiden.
Sprich:
Den üblichen Wiegeschnitt kannst du mit einem japanischen Messer nicht machen, sondern musst auf andere Schneidetechniken ausweichen.
Aber es gibt eine Ausnahme:
Das Gyuto Messer.
Es ist in Form und Funktion dem klassischen Kochmesser gleich und ein ideales Einstiegsmesser, wenn du die Welt der japanischen Messer betreten möchtest.
Europäische Messer und Messer aus Solingen
Messer aus Solingen sind über all auf der Welt bekannt.
Sie stehen für hochwertige Klingen, die dich Jahrzehnte lang begleiten werden.
Verglichen mit japanischen Messern sind Messer aus Solingen beinahe unzerstörbar.
Das hat seine Gründe:
Die meisten Messer haben einen Fulltang oder einen Sticktang, der bis zu einem Dreiviertel in den Griff hinein geschraubt oder geklebt wird.
Fulltang bedeutet: Das Messer ist von der Spitze bis zum Griffende aus einem Stück Stahl geschmiedet.
Bei einem Sticktang sieht es ähnlich aus:
Der Griffbereich, oft auch „Rattenschwanz“ genannt, hat die Form eines Stiftes und wird im Griff versteckt, verschraubt oder geklebt. Wenn der Rattenschwanz bis zu einem Drittel in den Griff hinein reicht, gibt es deinem Messer eine hervorragende Stabilität.
Die Klinge ist bei einem geschmiedeten Messer oft sehr dick – zwischen 2 und 4 mm. Das macht die Messer robust und ideal für grobe Arbeiten, zum Beispiel zum Zerhacken von Hühnerknochen.
Im Gegensatz zu japanischen Messern können europäische Messer nicht so scharf geschliffen werden, weil der Stahl zu weich für einen schmalen Schleifwinkel ist. Die Messer werden meist nur bis 58/59 HRC gehärtet. Das ist zwar sehr hart, aber in einem direkten Vergleich mit japanischen Messern, weich.
Außerdem bleibt die Schärfe nicht so lange erhalten wie bei einem japanischen Messer - ebenfalls wegen des weicheren Stahls, da dieser sich schneller abnutzt.
Aber auch europäische Messer haben ihre Vorteile:
Solinger Messer sind pflegeleichter als japanische Messer, da japanische Messer überwiegend aus rostendem Stahl geschmiedet werden. Europäische Küchenmesser haben dagegen in der Regel rostfreien Edelstahl.
Sie sind einfacher zu schärfen und besonders empfehlenswert für Anfänger.
Durch die abgerundete Klingenform hast du einen größeren Spielraum in der Küche und kannst verschiedene Schneidetechniken erlernen und sicherer Schnibbeln.
Wenn du mehr über die verschiedenen Messerarten und Klingenformen erfahren möchtest, dann empfehle ich dir diesen Artikel:
Die wichtigsten Messerarten in der Küche – und wozu du sie brauchst.
Teil 4: Was zeichnet ein hochwertiges Küchenmesser aus?
Schauen wir uns die Eigenschaften eines hochwertigen Messers für die Küche an:
#1 Klingenmaterial
Es gibt 3 verschiedene Materialien, aus denen Küchenmesser bestehen:
- Keramik
- Carbonstahl (rostender Stahl)
- Edelstahl-Legierung (rostfreier Stahl)
Alle Materialien haben ihre Vor-und Nachteile.
Schauen wir uns das im Detail an:
1.1 Messer aus Keramik
Messer aus Keramik sind leicht und extrem scharf.
Doch das beeindruckendste an dem Material ist die überdurchschnittliche Härte:
Bis zu 80° Rockwell erreichen die Keramikmesser von Kyocera. Dadurch werden sie extrem scharf geschliffen und bleiben sogar länger scharf als Messer aus Carbonstahl.
Außerdem ist Keramik resistent gegenüber Rost, Säuren und Salzen, für die Carbon- und Edelstahlmesser anfällig sind.
Ein weiterer Vorteil von Keramikmessern ist die Geruchsneutralität. So kannst du zum Beispiel problemlos Knoblauch und Erdbeeren in einem Rutsch schneiden, ohne dass sich der Geruch oder Geschmack vom Knoblauch auf die Erdbeeren überträgt – oder vice versa.
Doch die ungewöhnliche Härte des Keramiks ist gleichzeitig auch großer Nachteil der Keramikmesser, weil sie nicht stoßfest sind.
Das heißt:
Der Boden ist der Endgegner – fällt das Messer einmal hin, dann splittert die Klinge in unzählige Stückchen und du bist dein Messer los.
Vorteile von Keramikmessern:
- extrem scharfe Klinge
- lange Schnitthaltigkeit
- härter als Stahl
- geruchs- und geschmacksneutral
- 100% rostfrei und säureresistent
- für Allergiker geeignet
- sehr leichte Küchenmesser
Nachteile von Keramikmessern:
- nicht bruchfest
- nachschärfen nur mit einem Wetzstahl mit Diamantbeschichtung
- nicht geeignet für harte Lebensmittel
- großer Qualitätsunterschied zwischen günstigen und teuren Keramikmessern
1.2 Messer aus Carbonstahl
Wenn das Küchenmesser nicht rostfrei ist, dann besteht die Klinge aus Carbonstahl.
Messer aus Carbonstahl bestehen aus Eisen (mindestens 98%) und Kohlenstoff (max. 2%).
Durch den Zusatz von Kohlenstoff werden Carbonstahl Messer härter als Edelstahlmesser.
Dadurch können sie schärfer geschliffen werden und bleiben auch länger scharf als die Kollegen aus Edelstahl.
Ein Nachteil der Carbonstahl Messer ist ihre Rostanfälligkeit.
Du musst sie nach jedem Gebrauch sorgfältig reinigen und gut abtrocknen.
Hier zeige ich dir, wie du sensible Messer reinigen kannst – einfach, schnell und reibungslos.
Vorteile von Carbonstahl Messern
- extrem scharfe Klinge
- lange Schnitthaltigkeit
- härter als Stahl
- geruchs- und geschmacksneutral
- 100% rostfrei und säureresistent
- für Allergiker geeignet
- sehr leichte Küchenmesser
Nachteile von Carbonstahl Messern
- nicht bruchfest
- nachschärfen nur mit einem Wetzstahl mit Diamantbeschichtung
- nicht geeignet für harte Lebensmittel
- großer Qualitätsunterschied zwischen günstigen und teuren Keramikmessern
1.3 Messer aus Edelstahl
Edelstahl Messern haben einen rostfreien Stahl und sind pflegeleicht.
Edelstahl ist häufig eine Legierung aus Chrom-Molybdän-Vanadium-Stahl – und damit in Wahrheit nur rostträge.
Hier kannst mehr Einzelheiten über Messerstahl erfahren.
Im Gegensatz zum Carbonstahl enthält die Edelstahllegierung zusätzlich Chrom, das die Klinge veredelt und sie resistenter gegenüber Rost macht.
Um die Klinge weiter zu verbessern (z.B: robuster oder lochfraß- und korrosionsbeständig) werden außerdem weitere Elemente wie Nickel, Vanadium oder Molybdän beigemischt.
Was ist der Unterschied zu Carbonstahl?
Küchenmesser aus Carbonstahl reagieren sofort auf die in Lebensmittel enthaltenen Säuren und laufen braun-bläulich an.
Diese Verfärbung entsteht durch eine Oxidierung und heißt Patina.
Eine Patina sieht zwar nicht besonders appetitlich aus - ist aber sinnvoll für das Küchenmesser, weil es eine Art Schutzschicht bildet, um die Klinge vor weiteren Säuren und Säften zu schützen.
Vorteile von Edelstahlmessern
- glänzender Stahl
- schwer anfällig für Rost
- geschmacks- und geruchsneutral
Nachteile von Edelstahlmessern
- können nicht so scharf geschliffen werden
- bleiben nicht so lange scharf wie Carbonstahlmesser
- aufgrund von Chromkarbid nicht so einfach nachzuschärfen
Du merkst:
Jedes Material hat seine Vor-und Nachteile und das ein „bestes Messer für die Küche“ gibt es nicht.
Aber es gibt das beste Küchenmesser für dich.
Für mich ist unser Santoku das bisher beste Messer, das ich benutzt haben – es ist mein Lieblingsmesser.
Aber um es auf den Punkt zu bringen:
Edelstahlmesser eigenen sich für alle, die einfach ein gutes Küchenmesser haben wollen.
Carbon Messer sind eher für die Messer-Fetischisten, die ihre Messer wie den eigenen Augapfel hüten und ein rattenscharfes Erlebnis beim Schneiden lieben.
Keramikmesser ist eine Spielerei für alle, die überdurchschnittliche Schärfe lieben.
#2 Die Herstellung von Küchenmessern
Küchenmesser werden auf 3 verschiedene Weisen hergestellt:
- geschmiedet
- gestanzt
- lasergeschnitten
Was sind die Unterschiede?
2.1 Geschmiedete Messer für die Küche
Die hochwertigsten und sichersten Küchenmesser werden aus einem Stück Metall geschmiedet - von dem Griff bis zur Klinge.
Dadurch sind die Küchenmesser schwerer als ihre gestanzten Kollegen. Im Krallengriff haben diese dann eine bessere Balance als gestanzte Messer mit einem Sticktang.
Sie sind auch sicherer, weil der Griff nicht abbrechen kann, anders als bei gestanzten Messern – mehr dazu weiter unten.
Vorteile von geschmiedeten Messern:
- Messer und Griff sind aus einem Stück
- dicke und schwere Klinge
- robust und gut ausbalanciert
- hochwertiger Stahl, der scharf geschliffen wird
- besonders harte Klingen durch verschiedene Härteverfahren
- von Hand geschmiedet aus einem Stück Stahl
- durch das Eigengewicht bedarf es keinen Druck beim Schneiden
Nachteile von geschmiedeten Messern:
- teurer als gestanzte Küchenmesser
- nicht immer verfügbar
2.2 Gestanzte Messer für die Küche
Um es einfach zu sagen:
Gestanzte Küchenmesser sind Massenware.
Dabei werden nur die Klingen aus einem Stück Metall gestanzt - also wie Keksformen mit einer Schablone aus dem Teig ausgeschnitten.
Hinterher wird der Griff an die Klinge montiert.
Gestanzte Klingen sind außerdem leichter als geschmiedete Messer - deshalb kannst du mit ihnen länger schnibbeln, ohne müde zu werden.
Bei gestanzten Messern wird nur die Schneide geschliffen.
Vorteile von gestanzten Messern
- leichtes Messer
- sehr günstig
- einfach nachzuschärfen
Nachteile von gestanzten Messern
- dünne und leichte Klinge, die schnell brechen kann
- nur die Schneide ist geschliffen
- Griff kann von der Klinge abbrechen
- Massenproduktion
2.3 Lasergeschnittene Messer für die Küche
Mit Lasergeschnittenen Messern meine ich:
Küchenmesser aus japanischem Hightech Stahl oder aus CPM Stahl.
Diese Schmiedetechnik wurde um die Jahrtausendwende entwickelt und dominiert seitdem dem Messermarkt.
Viele japanische Messer werden auf diese Weise hergestellt – deshalb sind so leicht, aber trotzdem so scharf und hart mit über 65 HRC.
Was die Qualität angeht, unterscheiden sich diese Messer nicht von handgeschmiedeten Messern.
Vorteile:
- Lasergeschnitten aus Hightech Stahl: japanischer Stahl oder CPM Stahl
- Moderne Art, Messer zu schmieden/ produzieren
- Präzision-Schliff
- Wärmebehandlung und Kältebad
- Dünne und leichte Klinge
- Hoher Härtegrad, 60 HRC und aufwärts
- bleibt dafür lange Zeit scharf
- leicht
Nachteile:
- nicht einfach zu schärfen
#3 Welche Griffmaterialien gibt es bei Küchenmessern?
Es gibt 3 häufige Griffkategorien, die bei Küchenmessern zum Einsatz kommen:
- Holz
- Kunststoff
- Stahl
Darunter gibt es Subkategorien, die in verschiedene Holzarten und Kunststoffe aufgeteilt werden.
Die Unterschiede bei den Subkategorien beschränken sich überwiegend auf die Optik.
Zum Beispiel:
Ein Messergriff aus Mooreiche ist schwarz, ein Messergriff aus Olivenholz ist hell beige mit braunen Streifen – beide sind aber aus Holz und für den privaten Haushalt besser geeignet als für die Gastro-Küche.
Schauen wir uns das genauer an:
3.1 Griffe aus Holz
Warum eigentlich Holz?
Kunststoffgriffe oder ein komplettes Messer aus Stahl sind doch hygienischer, oder nicht?
Die Antwort dazu kommt gleich.
Die meisten Holzarten, die für Küchenprodukte wie Schneidebretter oder Messergriffe haben antibakterielle Eigenschaften. Dadurch machen sie mit Bakterien und Keimen einen kurzen Prozess.
Sie sind deshalb hygienischer als Messergriffe aus Metall oder Kunststoff.
Vorteile
- individuelle Maserung
- Einzelstücke
- antibakterielle Wirkung
- hochwertige und exklusive Optik
Nachteile
- sollte regelmäßig geölt werden
- sollte vor Nässe und Sonneneinstrahlung geschützt werden
3.2 Messer mit Kunststoffgriffen
Für die meisten Griffe aus Kunststoff wird folgendes Material verwendet:
Polyoxymethylen.
Einfach gesagt:
POM, ein hochmolekularer thermoplastischer Kunststoff.
Aber was ist das genau?
Ich überspringe den technischen Teil und komme sofort zu den wichtigsten Eigenschaften:
POM hat ein "ausgezeichnetes" Abrieb- und Gleitverhalten, sprich - es flutscht dir nicht aus der Hand, wenn du mit schmierigen Lebensmitteln hantierst.
Kunststoffgriffe haben die ideale Balance zwischen Härte und Elastizität, deshalb werden sie dir in der Regel niemals abbrechen (wenn die Verarbeitung gut ist).
Es hat einen guten Widerstand gegenüber den üblichen Lebensmittelsäuren und Säften und kann eine Hitze bis zu 120° aushalten - deshalb sind Messer mit Kunststoffgriffen auch "spülmaschinengeeignet" – sollten aber dennoch von Hand gereinigt werden.
Vorteile
- pflegeleicht
- hitzefest
- widerstandsfähig gegenüber Säuren und Laugen
Nachteile
- sieht meistens "gewöhnlich" aus
- Bakterien und Keim können darauf haften bleiben
3.3 Messergriffe aus durchgehendem Stahl
Bei Messern mit Griff aus Stahl kannst du dir in jeder Hinsicht sicher sein:
Es ist ein hochwertiges Messer für die Küche.
Wieso?
Weil nur bei geschmiedeten Messer aus einem Stück Stahl das Griffende zu einem vollwertigen Griff verarbeitet wird.
Solche Messer sind Sie sind auch die pflegeleichtesten Küchenmesser, weil sie keinen kanten, Ecken oder Nieten haben, wo sich Bakterien und Keime verstecken können.
Vorteile
- pflegeleicht
- leicht zu reinigen, weil es keine Kanten, Ecken und Rillen zwischen Griff und Klinge gibt
Nachteile
- Bakterien können sich auf dem gesamten Messer bilden bei längeren Arbeiten
Teil 5: Welches Zubehör brauchst du für deine Messer?
Ein hochwertiges Messer ist eine der besten Investitionen für deine Küche.
Doch ein hochwertiges Messer muss genauso gepflegt und Instand gehalten werden wie ein teures Auto - sonst stapeln sich die Kosten.
Mit anderen Worten:
Ein hochwertiges Messer verdient ein gutes Zubehör.
Und was gehört zu einem Küchenmesserset dazu?
Das sind vor allem 3 Dinge:
- Ein Messerblock, um das Messer schonend aufzubewahren.
- Ein Schleifstein, um dein Messer regelmäßig zu schärfen.
- Ein Schneidebrett, damit dein Messer auch die passende Schneideunterlage hat.